5. Extrawünsche berücksichtigen
Am liebsten essen die Kinder nur blanke Nudeln zu Mittag? Und das aufwendig und liebevoll gekochte Menü mit Gemüse will mal wieder keiner anrühren… Handelt mit euren Kids doch einfach einen Deal aus. Beim gemeinsamen Zusammenstellen des Wochenplans wird im täglichen Wechsel eine andere Lieblingsspeise gekocht. Das sorgt trotz allem für Abwechslung, wirkt dem Küchenfrust vor und optimiert das Zeitmanagement. Und wenn sich das Kleinkind in der Trotzphase die Müslischale und den Lieblings-Trinkbecher selbst aussuchen möchte, dann sollte – im Sinne eines ruhigen und „Schrei-Attacken-freien“-Ablaufes etwas mehr Zeit eingeplant werden.
6. Feste Zeiten einrichten
Zeitmanagement im Familienalltag bedeutet auch, den Kindern deutlich zu machen, wann der richtige Zeitpunkt für etwas ist. Beispielsweise kann täglich zwischen 16 und 17 Uhr eine Eltern-Kind-Zeit zum Spielen, Vorlesen und Reden eingerichtet werden. Wenn Mama und Papa jeden Samstagvormittag zwischen 10 und 11 Uhr Hausarbeiten machen, gewöhnen sich auch kleinere Kinder an diesen Tagesrhythmus. Besonders für Kinder sind liebgewonnene Strukturen und Rituale wichtig zur Orientierung. Kinder haben noch kein Zeitgefühl, deshalb ist es sinnvoll darauf zu achten, dass gewisse Prozesse immer gleich ablaufen: Zuerst gibt es Abendessen, dann werden Zähne geputzt und danach folgt die Gute-Nacht-Geschichte. Durch stetes Wiederholen wird einer Ungewissheit entgegengewirkt und das spart am Ende des Tages mal wieder wertvolle Zeit.
7. Sammeltermine für mehr Effizienz
Setzt euch mal in einer ruhigen Stunde hin und überlegt, wo ihr in eurem Alltag überall unnötige Zeitfresser eingebaut habt. Ist es wirklich nötig, Kind 1 nach A, Kind 2 nach B und Kind 3 nach C zu kutschieren? Vielleicht lässt sich ja für das eine oder andere Kind ein Sammel-Fahrservice einrichten, der im Wechsel von verschiedenen Elternteilen organisiert wird? Vernetzung mit Gleichgesinnten ist sowieso das Non-plus-Ultra beim Thema Eltern-Entlastung. Zeitersparnis fängt im Kleinen bei gemeinsam eingenommen Mahlzeiten an, geht über festgelegte Uhrzeiten für Badewanne und Dusche, bis hin zum Klamottenkauf. Wer hat schon die Zeit, alle paar Tage los zu gehen, um für ein Kind Schuhe, für ein anderes neue Hosen und für das dritte ein neues Arbeitsheft für die Schule zu besorgen? Wird im Vorfeld besser geplant und auf „Vorrat“ eingekauft, ist alles dann griffbereit, wenn es auch benötigt wird.
8. Belohnungen einführen und für Transparenz sorgen
Damit es für Kinder anschaulicher wird, wann etwas zu erledigen ist und jeder in der Familie den Überblick behält, ist das Führen eines Familienkalenders sinnvoll. Hier werden fixe wöchentliche Termine wie Sport- und Musikunterricht, Verabredungen, Kindergeburtstagsfeiern oder auch geplante Überstunden von Mama und Papa eingetragen und sind dadurch für jeden sichtbar. Zusätzlich lässt sich hier festhalten, wer für welche Aufgaben im Haushalt zuständig ist. Für Müll runter bringen oder das Reinigen vom Hamsterkäfig können hier zusätzliche Bonus-Punkte vergeben werden, die kleine Belohnungen nach sich ziehen und dadurch die Kids zum Mithelfen animieren.
9. Chillen
Entspannt bleiben, lautet das geheime Mantra scheinbar in sich ruhender Mehrfach-Muttis. Ist es tatsächlich so wichtig, dass ich meinem Kind gerade etwas verbiete und damit einen Trotzanfall riskiere? Was passiert denn wirklich, wenn sich mein Zeitmanagement um 15 Minuten verschiebt? Muss mein Kind wirklich DIESE Hose anziehen, obwohl es lieber mit Kleid und Gummistiefeln in den Kindergarten möchte? Wenn gar nichts mehr hilft, dann einfach tief durchatmen oder im Notfall auch mal kurz das Zimmer verlassen. Kinder merken sofort, ob man mit strenger und ungeduldiger Stimme zu ihnen spricht – und damit ungewollt alles noch schlimmer macht. Besser ist, so zu tun als ob alles in Ordnung ist. Wetten, euer Nachwuchs wird beim nächsten Meckern und Trotzen verwirrt sein, wenn ihr mit einem Lächeln statt Schimpfen reagiert? Oftmals hilft das, die Situation im Vorfeld zu deeskalieren.