
Wie froh war ich, dass meine beiden Kinder als Baby einen Nuckel akzeptierten und so einen Weg fanden, sich selbst zu beruhigen. Schneller als man denkt ist es dann aber an der Zeit, den Nuckel wieder abzugewöhnen. Mein Jüngerer ist jetzt 2½ Jahre alt und ich stehe erneut vor der Frage, wie ich die Schnullerentwöhnung stressfrei (für beide Seiten) in die Tat umsetze. Aus diesem Anlass habe ich für euch ein paar Tricks zusammengetragen, die helfen, den Abschied vom trostspendenden Schnuller zu vereinfachen.
Nuckeln ist schlecht für die Zähne!
Ärzte empfehlen, dass man Schnullerkindern bis zum 2. Geburtstag das Nuckeln abgewöhnt. So beugt man nicht nur Zahnfehlstellungen vor, auch wird das Kariesrisiko reduziert und die Spracheentwicklung wird nicht eingeschränkt. Als mein Sohn zum zweiten Geburtstag zur Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt war, wurde uns dringend geraten, den Nuckel abzugewöhnen, da bereits eine Gebissfehlstellung zu erkennen war. Jetzt bin ich also gefragt, denn freiwillig würde mein Sohn seinen kostbaren „Lollo“ nie hergeben.
Langsam Schnuller abgewöhnen versus sofortiger Entzug
Als ersten Schritt sollte man beginnen, den Nuckelgebrauch tagsüber zu reduzieren. Dieser Abschied in Raten klappt in den meisten Fällen problemlos. Zuerst einmal legt man den Schnuller außer Sicht- und Reichweite des Kindes, denn meistens wird einfach aus Gewöhnung genuckelt. Auch kann man vereinbaren, nur noch zu bestimmten Zeiten oder an bestimmten Orten (bspw. anfänglich nicht mehr außerhalb der Wohnung) den Schnuller zu benutzen. Eine Erklärungshilfe können auch tolle Bilderbücher sein (z.B. Ohne Schnuller ist´s ganz leicht), die altersgerecht erklären, dass man groß genug ist, auch ohne den Schnuller auszukommen.
Ja, es gibt auch einige Eltern, die von heute auf morgen den Nuckel verschwinden lassen und ihre Kinder haben das auch so akzeptiert. Aber das würde ich persönlich nicht übers Herz bringen. Stattdessen empfehle ich, das Kind hier mit einzubeziehen und den „Entwöhnungsprozess“ gemeinsam zu gestalten.
Nicht auf den richtigen Zeitpunkt warten, sondern einfach probieren!
Ich hätte nie gedacht, dass das Abgewöhnen so reibungslos klappt. Eigentlich war ich selbst noch gar nicht bereit dazu bzw. hätte ich meiner damals 2½-jährigen Tochter nicht zugetraut, dass sie ohne ihren geliebten Tröster leben kann geschweige denn eine Nacht übersteht. Aber die Mutter ihres Kita-Freundes wollte, dass wir die Entwöhnung zeitgleich umsetzen, und zwar morgen! Also gut, dachte ich mir, einen Versuch ist es Wert, und im Nachhinein kann ich diese Erfahrung als guten Tipp weitergeben: wenn dein Kind einen besten Freund hat, der auch Schnullerkind ist, spreche mit den Eltern, ob man es den Kindern nicht leichter machen will und gemeinsam die Entwöhnung angeht.
Mein Tipp: Die Schnullerfee tauscht Schnuller gegen Geschenk
Die Methode, die bei meiner Tochter zur Schnullerentwöhnung führte, war der Besuch der Schnullerfee. Am Vorabend des Besuchs (der Einfachheit halber kommt die Fee über Nacht) sucht man alle Nuckel in der Wohnung zusammen und bittet das Kind, diese in einer Kiste vor die Tür oder aufs Fensterbrett zu legen. In der Nacht holt die Nuckelfee die Schnuller dann ab und stellt dafür ein Geschenk zur Belohnung hin. Bei meiner Tochter war das eine Holzeisenbahn,die sie sich schon lange wünschte. Da mein Kind am Abend des Nuckelabgebens gesundheitlich auch noch angeschlagen war, habe ich ihr erlaubt, zum Einschlafen den letzten Nuckel noch mal zu nehmen (wie inkonsequent…) und mein Plan war, ihr diesen nachts heimlich wegzunehmen. Das klappte aber nicht wirklich und am nächsten Morgen stellte ich dennoch das Nuckelfeegeschenk bereit und brauchte nun eine spontane Idee, wie wir den letzten Nuckel noch loswerden könnten. Ich erzählte also, dass wir den letzten Schnuller unbedingt heute noch an die Schnullerfee schicken müssen, sonst holt sie das Geschenk wieder ab. Meine Tochter war zum Glück so beseelt von ihrer Holzeisenbahn, dass sie sofort einverstanden war. Wir packten also den letzten Nucki in einen Briefumschlag, klebten eine Briefmarke drauf, schrieben Schnullerfee drauf und ab gings zum nächsten Briefkasten. Meine Tochter hat den Nuckelbrief dann sogar noch selbst eingeworfen. Abends beim Zubettgehen fragte sie zwar automatisch noch nach ihrem „Lollo“, aber sie antwortete selbst darauf „Ach nein, Schnullerfee hat jetzt meinen Lollo“ und damit war die Entwöhnung perfekt geglückt.