Tintenblut / Tintenwelt Bd.2
Eigentlich könnte alles so friedlich sein. Doch der Zauber von ''Tintenherz'' lässt Meggie nicht los. Und eines Tages ist es so weit: Gemeinsam mit Farid geht Meggie in die Tintenwelt, denn sie will den Weglosen Wald sehen, den...
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Eigentlich könnte alles so friedlich sein. Doch der Zauber von ''Tintenherz'' lässt Meggie nicht los. Und eines Tages ist es so weit: Gemeinsam mit Farid geht Meggie in die Tintenwelt, denn sie will den Weglosen Wald sehen, den Speckfürsten, den schönen Cosimo, den Schwarzen Prinzen und seinen Bären. Vor allem aber will sie Staubfinger warnen, denn Basta ist nicht weit.
Ab 11 Jahren!
Eigentlich könnte alles so friedlich sein. Doch der Zauber von "Tintenherz" lässt Meggie nicht los. Und eines Tages ist es so weit: Gemeinsam mit Farid geht Meggie in die Tintenwelt, denn sie will den Weglosen Wald sehen, den Speckfürsten, den Schönen Cosimo, den Schwarzen Prinzen und seine Bären. Sie möchte die Feen treffen und natürlich Fenoglio, der sie später zurückschreiben soll. Vor allem aber will sie Staubfinger warnen, denn auch der grausame Basta ist nicht weit.
Millionen Fantasy-Fans weltweit feiern die legendären Tintenwelt-Abenteuer.
- "Tintenblut" ist Band 2 der Tintenwelt-Reihe und die Fortsetzung des Welterfolgs "Tintenherz".
- Tauche ein in den zweiten Teil der großen Saga, triff auf magische Fabelwesen und wundersame Geschöpfe.
- Die fantastische Geschichte um Buchbinder Mo und seine Tochter Meggie ist längst ein Klassiker und weltweiter Bestseller, der auch viele Erwachsene begeistert.
- Die Bücher von Cornelia Funke, der erfolgreichsten deutschen Kinder- und Jugendbuchautorin, wurden vielfach ausgezeichnet und verfilmt. Ihre Bücher sind Lieblingstitel, Wegbegleiter, Tröster und Gefährten für mehrere Generationen.
Er hat versucht, die Liebe
Ins Leben zurückzusingen, Und er hatversagt.
Margaret Atwood, Ein Morgen im verbrannten Haus
Es dämmerte, und Orpheus war immer nochnicht da.
Farids Herz schlug schneller, wieimmer, wenn der Tag ihn mit der Dunkelheit allein ließ. Verfluchter Käsekopf!Wo blieb er nur? In den Bäumen verstummten schon die Vögel, wie erstickt vonder aufziehenden Nacht, und die nahen Berge färbten sich schwarz, als hätte dieuntergehende Sonne sie versengt. Bald würde die ganze Welt so kohlrabenschwarzsein, selbst das Gras unter Farids nackten Füßen, und die Geister würden zuflüstern beginnen. Farid kannte nur einen Ort, an dem er sich vor ihnen sicherfühlte: dicht hinter Staubfinger, so dicht, dass er seine Wärme spürte.Staubfinger fürchtete die Nacht nicht, er liebte sie.
»Na, hörst du sie schon wieder?«,fragte er, als Farid sich an ihn drängte. »Wie oft soll ich es dir noch sagen?In dieser Welt gibt es keine Geister. Einer der wenigen Vorzüge, die sie hat.«
Gegen eine Steineiche gelehnt, so stander da und blickte die einsame Straße hinauf. Weiter oben beschien eine Laterneden zersprungenen Asphalt, dort, wo die Häuser sich vor den dunklen Bergenduckten, kaum ein Dutzend, eng beisammenstehend, als fürchteten sie die Nachtebenso wie Farid. Das Haus, in dem der Käsekopf wohnte, war das erste an derStraße. Hinter einem der Fenster brannte Licht. Seit mehr als einer Stundestarrte Staubfinger es nun schon an. Farid hatte oft versucht, ebenso reglosdazustehen, aber seine Glieder wollten einfach nicht so lange stillhalten.
»Ich geh jetzt hin und seh nach, wo erbleibt! «
»Tust du nicht!« Staubfingers Gesichtblieb ausdruckslos wie immer, doch seine Stimme verriet ihn. Farid hörte dieUngeduld heraus ... und die Hoffnung, die einfach nicht
»Ja! Und heute ist doch Freitag, oder?«
Staubfinger nickte nur und strich sichdas schulterlange Haar aus dem Gesicht. Farid hatte versucht, das seine ebensolang wachsen zu lassen, aber es lockte und kräuselte sich so widerspenstig, dasser es sich schließlich mit dem Messer wieder kurz geschoren hatte.
»>Freitag unterhalb des Dorfes, vierUhr< das waren seine Worte. Während sein Köter mich angeknurrt hat, alshätte er auf nichts mehr Appetit als auf einen knackigen braunen Jungen! « DerWind fuhr Farid unter den dünnen Pullover und er rieb sich fröstelnd die Arme.Ein schönes warmes Feuer, ja, das hätte ihm jetzt gefallen, aber bei dem Windwürde Staubfinger ihn nicht mal ein Streichholz anzünden lassen. Vier Uhr ... Miteinem leisen Fluch blickte Farid zum Himmel hinauf. Dass es längst später war, wussteer auch ohne Uhr. »Ich sag dir, er lässt uns extra warten, der aufgeblaseneDummkopf! «
Staubfingers schmaler Mund verzog sichzu einem Lächeln. Es fiel Farid immer leichter, ihn zum Lächeln zu bringen.Vielleicht hatte er deshalb versprochen, ihn mitzunehmen, falls der Käsekopfihn tatsächlich zurückbrachte. Zurück in seine Welt, erschaffen aus Papier undDruckerschwärze und den Worten eines alten Mannes.
Ach was!, dachte Farid. Warum sollausgerechnet dieser Orpheus schaffen, was all den anderen nicht gelungen ist?So viele hatten es versucht ... der Stotterer, der Goldblick, die Rabenzunge... Betrüger, die ihr Geld genommen hatten ...
Hinter Orpheus' Fenster erlosch dasLicht, und Staubfinger richtete sich abrupt auf. Eine Tür schlug zu. Schrittedrangen durch die Dunkelheit, hastige, unregelmäßige Schritte. Dann erschienOrpheus im Licht der einsamen Laterne - der Käsekopf, wie Farid ihn heimlichgetauft hatte, seiner blassen Haut wegen und weil er in der Sonne schwitzte wieein Stück Käse. Kurzatmig kam er die steil abfallende Straße herunter, nebensich seinen Höllenhund, hässlich wie eine Hyäne. Als er Staubfinger amStraßenrand entdeckte, blieb er stehen und winkte ihm mit breitem Lächeln zu.
Farid griff nach Staubfingers Arm.»Sieh dir das dumme Grinsen an. Falsch wie Katzengold! «, flüsterte er ihm zu.»Wie kannst du ihm nur trauen! «
»Wer sagt denn, dass ich ihm traue? Wasist los mit dir? Du bist ja so zappelig. Willst du vielleicht doch lieber hierbleiben? Autos, laufende Bilder, Musik aus der Dose, Licht, das die Nacht vertreibt-«Staubfinger stieg über die kniehohe Mauer, die den Straßenrand säumte. »Alldas gefällt dir doch. Du wirst dich langweilen, dort, wo ich hinwill.«
Was redete er da? Als ob er nicht genauwusste, dass Farid sich nur eines wünschte: bei ihm zu bleiben. Ärgerlichwollte er ihm antworten, doch ein Knacken, scharf, als hätten Stiefel einen Zweigzertreten, ließ ihn herumfahren.
Auch Staubfinger hatte es gehört. Erwar stehen geblieben und lauschte. Aber zwischen den Bäumen war nichts zuentdecken, nur die Zweige bewegten sich im Wind und ein Nachtfalter, bleich wieein Geist, flatterte Farid ins Gesicht.
»Entschuldigt! Es ist etwas spätergeworden! «, rief Orpheus ihnen entgegen.
Farid konnte immer noch nicht fassen,dass eine solche Stimme aus diesem Mund kommen konnte. Sie hatten von dieserStimme gehört, in einigen Dörfern, und Staubfinger hatte sich sogleich auf dieSuche gemacht, doch erst vor knapp einer Woche hatten sie Orpheus gefunden, ineiner Bücherei, Märchen vorlesend für ein paar Kinder, von denen offenbar keinsden Zwerg bemerkte, der plötzlich hinter einem der Regale voll zerlesenerBücher hervorschlüpfte. Aber Staubfinger hatte ihn gesehen, hatte Orpheus abgepasst,als er gerade wieder in sein Auto steigen wollte, und ihm schließlich das Buchgezeigt, das Buch, das Farid schon häufiger verflucht hatte als jeden anderenGegenstand.
»0 ja, dieses Buch kenne ich! «, hatteOrpheus gehaucht. »Und dich -«, hatte er fast andächtig hinzugesetzt undStaubfinger angesehen, als wollte er ihm die Narben von den Wangen starren, »dichkenne ich auch. Du bist das Beste darin. Staubfinger! Der Feuertänzer! Wer hatdich nur hierher gelesen, in diese trübsinnigste aller Geschichten? Sagnichts! Du willst zurück, nicht wahr, aber du findest die Tür nicht, die Türzwischen den Buchstaben! Das macht nichts. Ich kann dir eine neue zimmern, ausmaßgeschneiderten Worten! Für einen Freundschaftspreis - falls du tatsächlichder bist, für den ich dich halte! «
Freundschaftspreis! Von wegen. Nahezuall ihr Geld hatten sie ihm versprechen müssen, um dann auch noch stundenlangauf ihnzu warten, an diesem gottverlassenen Ort, an diesem windigen Abend, dernach Geistern roch.
»Hast du den Marder dabei?« Orpheusrichtete die Taschenlampe auf Staubfingers Rucksack. »Du weißt, mein Hund magihn nicht. «
»Nein, der besorgt sich gerade etwas zufressen.« Staubfingers Blick wanderte zu dem Buch, das unter Orpheus' Armklemmte. »Was ist? Bist du ... fertig?«
»Natürlich! « Der Höllenhund blecktedie Zähne und starrte Farid an. »Die Wörter waren zuerst etwas störrisch.Vielleicht, weil ich so aufgeregt war. Wie ich dir schon bei unserer erstenBegegnung sagte: Dieses Buch -«, Orpheus strich mit den Fingern über den Bund,»- war mein Lieblingsbuch, als ich ein Kind war. Mit elf habe ich es zumletzten Mal gesehen. Es wurde gestohlen aus der schäbigen Bücherei, aus der iches immer wieder auslieh. Ich war zum Stehlen leider zu feige gewesen, aber ichhabe das Buch nie vergessen. Es hat mich für alle Zeit gelehrt, dass man mitWorten dieser Welt so leicht entkommen kann! Dass man Freunde zwischen denSeiten findet, wunderbare Freunde! Freunde wie dich, Feuerspucker, Riesen, Feen...! Weißt du, wie sehr ich um dich geweint habe, als ich von deinem Tod las?Aber du lebst, und alles wird gut werden! Du wirst die Geschichte neu erzählen -«
»Ich?«, unterbrach Staubfinger mitspöttischem Lächeln. »Nein, glaub mir, das tun ganz andere.«
»Nun ja, vielleicht!« Orpheus räuspertesich, als sei es ihm peinlich, so viel von seinen Gefühlen offenbart zu haben.
© Cecilie Dressler Verlag
Interview mit Cornelia Funke
Die Heldin der Tintenwelten, Meggie, kann Figuren einermittelalterlichen Wunderwelt in die hiesige Wirklichkeit "herauslesen". In"Tintenblut" begibt sie sich selbst in die Tintenwelten, um "Staubfinger" zurSeite zu stehen. Welche Gefahr droht ihm?
Zum einen befürchtetFarid, der Junge, der sich selbst zu seinem Lehrling gemacht hat, dassStaubfinger einer seiner alten Feinde, nämlich Basta, in die Tintenwelt gefolgtist. Zum anderen steht in Fenoglios Buch, das Staubfingers Geschichte erzählt,dass ihn dort ein gewaltsamer Tod erwartet.
Was einige Eltern interessieren wird: "Tintenblut" istsehr viel düsterer und beklemmender als "Tintenherz". Wie sind bislang dieReaktionen: Können die Kleinen gut damit umgehen?
Bisher habe ich nurPositives gehört. Allerdings denke ich auch, dass das Buch durch seinen Umfangschon ältere Kinder anzieht. Außerdem stelle ich immer wieder fest, dass Kinderdie "finsteren" Seiten einer Geschichte gelassener hinnehmen als Erwachsene,vielleicht weil ihnen der Schmerz oder die Angst, die geschildert werden, imwirklichen Leben so noch nicht begegnet sind und sie diese auf den Buchseitenerst üben; vielleicht aber auch, weil sie sehr wohl wissen, wie finster dieWelt sein kann, und nicht wollen, dass mit ihnen darüber nicht gesprochen wird.Wie auch immer - ich bin gespannt, was ich noch an Reaktionen von Kindern zuhören und zu lesen bekommen werde.
Wir begegnen dort einer Fülle neuer Gesichter: Spielleute,Feen, Elfen, Fürsten. Wie behalten Sie selbst den Überblick?
Das ist nun wirklichnicht schwer, ich glaube, kein guter Geschichtenerzähler hat damit Probleme.Man muss nur darauf achten, keine Figur zu vernachlässigen und keiner zuerlauben, die anderen zur Seite zu drücken.
Schon "Tintenherz" gilt als "Vorlesebuch" - ein Buch, dasvorgelesen werden muss! Eltern brauchen bei dem über 700 Seiten starken"Tintenblut" einige Ausdauer, dürften aber mindestens so begeistert sein wiedie Kinder. Ist das Hörbuch eine Alternative zum Vorlesen oder eben nur diezweitbeste Variante?
Ein Hörbuch kannnatürlich nicht das Erlebnis ersetzen, mit seinen Kindern zusammen zu sitzenund mit ihnen in ein Buch zu schlüpfen, aber es ist eine wunderbare Alternative- vor allem, wenn ein so phantastischer Vorleser das Erzählen übernimmt wieRainer Strecker, der ja zum Glück meine Tinten-Bücher liest.
Die Verfilmung von Tintenherz wird konkreter. Haben Sienoch Einfluss auf Drehbuch, Besetzung etc.?
Ja, zum Glück habe icheiniges an Einfluss. Den Drehbuchautor durfte ich zusammen mit dem Produzentenaussuchen, ich war an der Entwicklung des Drehbuchs stark beteiligt und werdezur Zeit auch zur Auswahl des Regisseurs und der Besetzung mit befragt. Bisheralso eine sehr gute Erfahrung - und das Drehbuch, das inzwischen vorliegt, istwirklich wunderbar.
Sie sind von Hamburg nach Los Angeles umgezogen. WelcheProjekte verfolgen Sie dort - außer am dritten Teil der Tintenwelten zuarbeiten?
Das ist und bleibt meinHauptprojekt. Ich bin Schriftstellerin, und alles andere kommt danach.Natürlich wird der Tintenherz-Film einiges an Zeit beanspruchen, sobald er indie Produktion geht. Aber noch steht nicht fest, ob das bereits dieses Jahrgeschehen wird. Außerdem arbeite ich mit Felix Adlon, dem Sohn des deutschenRegisseurs Percy Adlon, an einer Filmfassung von "Als der Weihnachtsmann vomHimmel fiel". Felix schreibt, und ich gebe (hoffentlich) hilfreiche Anmerkungendazu - was sehr viel Spaß macht.
Das Time Magazine wählte Sie zu den 100 einflussreichstenMenschen der Welt - Michael Schumacher und der Papst sind die einzigenDeutschen, die diese Ehre teilen. Wie geht man damit um, wenn der Wirbel um dieeigene Person solch skurrile Züge annimmt?
Oh, man gewöhnt sichdaran. Und das Dinner für die 100 in New York hat Spaß gemacht.
Die Fragen stellteHenrik Flor, Literaturtest.
- Autor: Cornelia Funke
- Altersempfehlung: Ab 12 Jahre
- 2005, 24. Aufl., 732 Seiten, 60 Abbildungen, Maße: 16,3 x 21,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Dressler Verlag GmbH
- ISBN-10: 3791504673
- ISBN-13: 9783791504674
- Erscheinungsdatum: 12.09.2005
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