Kindergeschichten

Sprache und das richtige Sprechen haben in der heutigen Gesellschaft nicht den Stellenwert, den sie haben müssten, um junge Menschen lernfähig, selbständig und gesund zu machen. Das schadet nicht nur unserem Zusammenleben, sondern auch jedem Kind selbst, denn durch Sprache denken wir und wir denken in Sprache. Beides ist untrennbar. Wenn wir nicht gut sprechen können und dazu gehört auch Nonverbales wie Mimik und Gestik, die in Zeiten der Coolness ebenfalls zu wenig eingeübt werden, können wir uns nicht erklären. Das führt zu Missverständnissen, Frustrationen und geringer sozialer Kompetenz. Wir können uns nicht von seelischem Ballast befreien und uns nicht miteinander freuen, wenn wir uns nicht gut verständigen können. Das macht uns anfälliger für körperliche und seelische Krankheiten. Wir lernen weniger, wenn uns nicht die Liebe zur Sprache und zum richtigen Sprechen präsentiert und näher gebracht bekommen, denn je geringer unser Wortschatz ist, desto weniger können wir unsere Erfahrungen richtig einordnen und abspeichern, so dass neues Wissen schlechter daran anknüpfen kann. Wenn wir es nicht gewöhnt sind, unsere Erlebnisse in Worten ausdrücken zu müssen, um sie mit anderen zu teilen, lernen wir nicht aus ihnen und festigen unsere Bindungen zu anderen Menschen nicht in dem Maße, das es wahrscheinlich macht, dass wir andere Lebewesen respektieren und lernen, uns in sie hineinzuversetzen. Alles hängt mit allem zusammen. Wir haben Anlagen, mit denen wir auf die Welt kommen, aber wenn wir sie nicht zum Leben erwecken und am Leben erhalten, verkümmern sie. Am Anfang des Lebens brauchen wir Erwachsene, die uns erklären, wie man denkt, wie man lernt und wie man spricht, um sich selbst und die Welt kennen und schätzen lernen zu können. Dieses Buch soll dabei helfen.