Der Apfelbaum
Ausgezeichnet mit dem Kleinkinderbuchpreis der Stadt Wien, Ehrenliste zum Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis. Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis. Mit QR-Code zum Download eines Gratis-Hörbuchs
Wunderschön illustrierter Kinderbuchklassiker von Mira Lobe (Kinderbuchpreis der Stadt Wien)
Während des Jahres erlaubt der Apfelbaum den Tieren unter seinem Blätterdach zu leben. Und wenn der Winter naht, kann er auf...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Der Apfelbaum “
Wunderschön illustrierter Kinderbuchklassiker von Mira Lobe (Kinderbuchpreis der Stadt Wien)
Während des Jahres erlaubt der Apfelbaum den Tieren unter seinem Blätterdach zu leben. Und wenn der Winter naht, kann er auf seine Freunde zählen die ihm Herzenswärme spenden.
Ergreifendes Buch der bedeutenden Kinderbuchautorin Mira Lobe. Ausgezeichnet u.a. mit dem Kinderbuchpreis der Stadt Wien.
Klappentext zu „Der Apfelbaum “
Vom Frühling bis zum Herbst fragen den Apfelbaum viele Tiere, ob sie unter seinem Blätterdach leben dürfen. Der Baum willigt ein und als der Winter naht und die anderen Bäume allein stehen, kann der Apfelbaum auf Freunde zählen, die ihm Wärme - Herzenswärme - spenden. Ein wunderschönes Buch über Freundschaft - und nebenbei erfährt man einiges über die Gewohnheiten von Tieren.
Lese-Probe zu „Der Apfelbaum “
Der Apfelbaum von Mira Lobe und Angelika Kaufmann... mehr
Am Montag war der Himmel frühlingsblau. Weiße Wolken zogen darüber hin.
Die Bäume im Obstgarten streckten ihre Äste aus, als wollten sie die Wolken herunterholen.
Am Dienstag hatten die Äste winzige Knospen. Am Mittwoch wehte ein warmer Wind.
Und die Knospen waren größer und dicker.
Und am Donnerstag?
Da sprangen die Knospen auf.
Da blühte der Garten.
Da standen die Bäume in weiße Wolken gehüllt. Auch der alte Apfelbaum blühte.
Seine Zweige waren krumm und schief.
Seine Rinde war rau und rissig.
Und seine Wolke war rosa.
Der erste Schmetterling flog durch den Garten.
„Nanu?", riefen die Bäume. „Für Schmetterlinge ist es doch noch zu früh! Wo kommt denn der jetzt schon her?"
„Von mir!", sagte der Apfelbaum. „Er hat bei mir überwintert. Zusammengefaltet in meiner Rinde."
Die Bäume schimpften.
„Warum hast du ihm das erlaubt?" „Du weißt doch, dass er Eier legt." „Du weißt doch, dass aus den Eiern Raupen werden."
„Du weißt doch, dass die Raupen unsere Blätter fressen!"
Zwei Rotkehlchen kamen in den Garten.
Flogen hin und her, flogen kreuz und quer.
„Wir sind auf Wohnungssuche. Wir wollen ein Nest bauen und Kinder kriegen."
„Nicht bei mir!", sagte der Birnbaum. „Dieses Gepiepse und Geflattere! Diese halb nackten Dinger mit den aufgesperrten Schnäbeln!"
„Nicht bei mir!", sagte der Zwetschkenbaum.
„Dieser ewige Krach! Man will ja seine Ruhehaben!"
„Und seine Ordnung!", sagte der Kirschbaum.
„Alle Kirschen picken sie an. Alle Blätter klecksen sie voll." Die Rotkehlchen wussten nicht, was sie tun sollten.
Flogen hin und her, flogen kreuz und quer.
„Kommt uns ja nicht in die Nähe!", riefen die Bäume. „Ihr stört. Baut euer Nest gefälligst woanders."
„Aber wo?", fragten die Rotkehlchen.
„Bei mir!", sagte der Apfelbaum.
Die Zwetschken wurden blau. Die Birnen gelb.
Die Äpfel rot.
„Wie gut rot, dass alle jungen Vögel fliegen können!", sagte der Apfelbaum. „Bald müssen manche weit fort."
„Wir!", pfiffen die Stare. „In den Süden."
„Wir auch!", zwitscherten die Rotkehlchen. „Übers Meer."
„Wir fliegen nächste Woche!", pfiffen die Stare.
„Gute Reise", sagte der Apfelbaum.
In den Nächten war es schon kühl.
Die Blätter wurden bunt und fielen zu Boden.
„Zeit zum Winterschlaf!", sagte der Apfelbaum.
Die Siebenschläfer schlugen ihre buschigen Schwänze übers Gesicht und rollten sich zusammen.
Die Igel sammelten welkes Laub und polsterten ihr Nest aus.
Die Maulwürfe gruben sich tiefer in die Erde.
„Gute Nacht!", sagte der Apfelbaum.
Es fing an zu schneien.
Der Winterwind fuhr durch den Garten und riss die letzten Blätter ab. Eiszapfen hingen an den Sträuchern.
„Mir ist kalt!", klagte der Birnbaum.
„Kalt und einsam!", klagte der Zwetschkenbaum.
„Kalt und einsam und langweilig!", klagte der Kirschbaum. Ihre Zweige knarrten und seufzten im Wind.
Dem Apfelbaum war nicht langweilig.
Er war auch nicht einsam.
Er träumte von Vogelnestern und gesprenkelten Eiern.
Er träumte vom Flattern und Piepsen in seinen Zweigen. Ihm war auch nicht kalt.
In seinem Astloch kuschelten sich die Siebenschläfer. Manchmal rührten sie sich im Schlaf.
Dann streichelte ihn ein warmes Fell. Dann kitzelte ihn ein buschiger Schwanz. Dann lachte der Apfelbaum vor sich hin.
...
© 2007 G&G Verlagsgesellschaft mbH, Wien
Am Montag war der Himmel frühlingsblau. Weiße Wolken zogen darüber hin.
Die Bäume im Obstgarten streckten ihre Äste aus, als wollten sie die Wolken herunterholen.
Am Dienstag hatten die Äste winzige Knospen. Am Mittwoch wehte ein warmer Wind.
Und die Knospen waren größer und dicker.
Und am Donnerstag?
Da sprangen die Knospen auf.
Da blühte der Garten.
Da standen die Bäume in weiße Wolken gehüllt. Auch der alte Apfelbaum blühte.
Seine Zweige waren krumm und schief.
Seine Rinde war rau und rissig.
Und seine Wolke war rosa.
Der erste Schmetterling flog durch den Garten.
„Nanu?", riefen die Bäume. „Für Schmetterlinge ist es doch noch zu früh! Wo kommt denn der jetzt schon her?"
„Von mir!", sagte der Apfelbaum. „Er hat bei mir überwintert. Zusammengefaltet in meiner Rinde."
Die Bäume schimpften.
„Warum hast du ihm das erlaubt?" „Du weißt doch, dass er Eier legt." „Du weißt doch, dass aus den Eiern Raupen werden."
„Du weißt doch, dass die Raupen unsere Blätter fressen!"
Zwei Rotkehlchen kamen in den Garten.
Flogen hin und her, flogen kreuz und quer.
„Wir sind auf Wohnungssuche. Wir wollen ein Nest bauen und Kinder kriegen."
„Nicht bei mir!", sagte der Birnbaum. „Dieses Gepiepse und Geflattere! Diese halb nackten Dinger mit den aufgesperrten Schnäbeln!"
„Nicht bei mir!", sagte der Zwetschkenbaum.
„Dieser ewige Krach! Man will ja seine Ruhehaben!"
„Und seine Ordnung!", sagte der Kirschbaum.
„Alle Kirschen picken sie an. Alle Blätter klecksen sie voll." Die Rotkehlchen wussten nicht, was sie tun sollten.
Flogen hin und her, flogen kreuz und quer.
„Kommt uns ja nicht in die Nähe!", riefen die Bäume. „Ihr stört. Baut euer Nest gefälligst woanders."
„Aber wo?", fragten die Rotkehlchen.
„Bei mir!", sagte der Apfelbaum.
Die Zwetschken wurden blau. Die Birnen gelb.
Die Äpfel rot.
„Wie gut rot, dass alle jungen Vögel fliegen können!", sagte der Apfelbaum. „Bald müssen manche weit fort."
„Wir!", pfiffen die Stare. „In den Süden."
„Wir auch!", zwitscherten die Rotkehlchen. „Übers Meer."
„Wir fliegen nächste Woche!", pfiffen die Stare.
„Gute Reise", sagte der Apfelbaum.
In den Nächten war es schon kühl.
Die Blätter wurden bunt und fielen zu Boden.
„Zeit zum Winterschlaf!", sagte der Apfelbaum.
Die Siebenschläfer schlugen ihre buschigen Schwänze übers Gesicht und rollten sich zusammen.
Die Igel sammelten welkes Laub und polsterten ihr Nest aus.
Die Maulwürfe gruben sich tiefer in die Erde.
„Gute Nacht!", sagte der Apfelbaum.
Es fing an zu schneien.
Der Winterwind fuhr durch den Garten und riss die letzten Blätter ab. Eiszapfen hingen an den Sträuchern.
„Mir ist kalt!", klagte der Birnbaum.
„Kalt und einsam!", klagte der Zwetschkenbaum.
„Kalt und einsam und langweilig!", klagte der Kirschbaum. Ihre Zweige knarrten und seufzten im Wind.
Dem Apfelbaum war nicht langweilig.
Er war auch nicht einsam.
Er träumte von Vogelnestern und gesprenkelten Eiern.
Er träumte vom Flattern und Piepsen in seinen Zweigen. Ihm war auch nicht kalt.
In seinem Astloch kuschelten sich die Siebenschläfer. Manchmal rührten sie sich im Schlaf.
Dann streichelte ihn ein warmes Fell. Dann kitzelte ihn ein buschiger Schwanz. Dann lachte der Apfelbaum vor sich hin.
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© 2007 G&G Verlagsgesellschaft mbH, Wien
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Autoren-Porträt von Mira Lobe, Angelika Kaufmann
Mira Lobe wurde 1913 in Görlitz in Schlesien geboren. Dass sie Talent zum Schreiben hatte, zeigte sich schon an ihren Schulaufsätzen. Sie wollte studieren und Journalistin werden, was ihr als Jüdin im nationalsozialistischen Deutschland verwehrt wurde. Daher lernte sie Maschinenstrickerin an der Berliner Modeschule. 1936 flüchtete sie nach Palästina. Dort heiratete sie den Schauspieler Friedrich Lobe, mit dem sie zwei Kinder hatte. Ab 1950 lebte sie in Wien, wo sie am 6.2.1995 starb. Mira Lobe hat fast 100 Kinder- und Jugendbücher geschrieben, für viele von ihnen hat sie Preise und Auszeichnungen erhalten. Angelika Kaufmann wurde 1935 in St. Ruprecht bei Villach geboren. Sie besuchte die Hochschule für angewandte Kunst in Wien und schloss diese 1958 mit dem Diplom ab. Von 1964 bis 1965 bekam sie ein Auslandsstipendium für die Akademie der Schönen Künste in Krakau. Sie macht Druckgrafik, Objekte und Installationen, die sie bei Ausstellungen im In- und Ausland präsentiert. Seit 1970 illustriert sie Kinderbücher (teilweise nach eigenen Texten), gestaltet Illustrationsbeiträge und Bildgeschichten für Anthologien und Lesebücher. Ihre Arbeiten wurden mehrmals ausgezeichnet, unter anderem mit dem Illustrationspreis der Stadt Wien. Angelika Kaufmann lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin und Illustratorin in Wien und Niederösterreich. Für den G&G-Kinder- und Jugendbuchverlag hat sie die Bücher "Superhenne Hanna gibt nicht auf" von Felix Mitterer und "Die schönsten Tiergeschichten" von Mira Lobe illustriert.
Produktdetails
- Autoren: Mira Lobe , Angelika Kaufmann
- Altersempfehlung: 3 - 7 Jahre
- 2007, 37. Aufl., 32 Seiten, mit zahlreichen farbigen Abbildungen, Maße: 22 x 28,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: G & G Verlagsgesellschaft
- ISBN-10: 3707403653
- ISBN-13: 9783707403657
- Erscheinungsdatum: 21.02.2011
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